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AutorenbildClaudia-Patricia Stepczynski

Willkommen zu unserer Reihe, Darmmikroben stellen sich vor. Den Anfang macht die wundervolle: Akkermansia muciniphila

Die Wirkung des Bakteriums Akkermansia muciniphila auf unsere Gesundheit


Akkermansia muciniphila ist ein gramnegatives, fakultativ anaerobes Bakterium, das im menschlichen Gastrointestinaltrakt vorkommt. Es gehört zur Gruppe der Schleimhaut-assoziierten Mikroben und spielt eine entscheidende Rolle in der Aufrechterhaltung der intestinalen Homöostase sowie in der Regulierung von Entzündungsprozessen. In den letzten Jahren hat sich die Forschung zunehmend mit der Bedeutung von Akkermansia muciniphila für die Gesundheit des Darms beschäftigt, insbesondere im Kontext von Adipositas, metabolischen Erkrankungen und entzündlichen Darmerkrankungen.
 

Mikrobiota und ihre Rolle in der Gesundheit

 
Die menschliche Mikrobiota besteht aus Billionen von Mikroorganismen, die im Verdauungstrakt leben und maßgeblich zur Gesundheit des Wirts beitragen. Eine ausgewogene Mikrobiota unterstützt die Verdauung, das Immunsystem und schützt vor pathogenen Keimen. Dysbiosis, ein Ungleichgewicht der Mikrobenpopulationen im Darm, kann zu einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen führen, darunter Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes und entzündliche Darmerkrankungen (Zhou et al., 2021).
 
Studien haben gezeigt, dass höhere Konzentrationen von A. muciniphila mit einer besseren Barrierefunktion des Darms korrelieren. Eine intakte Darmbarriere verhindert das Eindringen schädlicher Mikroben und Toxine in den Blutkreislauf und reduziert somit Entzündungsreaktionen (Cani et al., 2015). Darüber hinaus wurde festgestellt, dass A. muciniphila bei adipösen Patienten signifikant verringert ist; dessen Wiederherstellung könnte daher einen positiven Einfluss auf Gewichtsmanagement und Metabolismus haben (Everard et al., 2013).

Akkermansia muciniphila

Physiologische Rolle von Akkermansia muciniphila


Akkermansia muciniphila agiert primär als Mukusabbauender Organismus. Es ist bekannt dafür, dass es Mucin als Kohlenstoffquelle nutzt, was zu einer Verstärkung der mukosalen Barriere führt (Derrien et al., 2017). Diese Barriere schützt vor pathogenen Mikroben und trägt zur Stabilität der Mikrobiota bei. Darüber hinaus produziert A. muciniphila kurzkettige Fettsäuren (SCFAs), die wichtige Signalmoleküle im Darm sind und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen (Van Hul et al., 2021).
 
Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die Fähigkeit von Akkermansia muciniphila, die Integrität der Epithelbarriere zu fördern. Studien zeigen, dass erhöhte Konzentrationen dieses Bakteriums mit einer Verbesserung der Tight Junctions zwischen den Enterozyten korrelieren, was wiederum das Risiko für Leaky-Gut-Syndrom verringert (Bäckhed et al., 2015). Eine intakte Epithelbarriere ist entscheidend für die Verhinderung von systemischen Entzündungen und anderen gesundheitlichen Problemen.
 

Einfluss auf Stoffwechselerkrankungen


Die Präsenz von Akkermansia muciniphila wird häufig mit einem gesunden Metabolismus assoziiert. In mehreren Studien wurde festgestellt, dass Personen mit Übergewicht oder Adipositas niedrigere Mengen dieses Bakteriums aufweisen (Zhang et al., 2019). Tiermodelle haben gezeigt, dass Supplementation mit A. muciniphila zu einer signifikanten Gewichtsreduktion sowie zu Verbesserungen bei Insulinempfindlichkeit und Lipidprofilen führen kann (Cani et al., 2009). Diese Befunde legen nahe, dass A. muciniphila möglicherweise eine Schlüsselrolle bei der Prävention und Behandlung von Typ-2-Diabetes spielen könnte.
 

Entzündung und Immunmodulation

 
Eine weitere bedeutende Eigenschaft von Akkermansia muciniphila ist seine Fähigkeit zur Modulation des Immunsystems. Es wird angenommen, dass dieses Bakterium immunregulierende Eigenschaften besitzt, indem es pro-inflammatorische Zytokine senkt und anti-inflammatorische Mechanismen aktiviert (Miyauchi et al., 2019). Dies ist besonders relevant für chronisch entzündliche Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa.
 
 

Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit


Die positiven Effekte von Akkermansia muciniphila beschränken sich nicht nur auf den Stoffwechselbereich; sie erstrecken sich auch auf andere Aspekte der allgemeinen Gesundheit. So gibt es Hinweise darauf, dass eine höhere Diversität der Mikrobiota – einschließlich einer erhöhten Präsenz von A. muciniphila – mit einem geringeren Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen verbunden sein kann (Li et al., 2020). Außerdem wurden Zusammenhänge zwischen diesem Bakterium und neurodegenerativen Erkrankungen untersucht; einige Studien deuten darauf hin, dass A. muciniphila einen schützenden Effekt gegen bestimmte neurologische Störungen haben könnte (Zheng et al., 2021).
 

Fazit


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Akkermansia muciniphila eine zentrale Rolle in der Aufrechterhaltung einer gesunden Darmflora spielt und potenziell therapeutische Anwendungen in Bezug auf verschiedene Krankheiten bietet. Die Erforschung dieser Mikroorganismen eröffnet neue Perspektiven für präventive Maßnahmen und therapeutische Strategien zur Förderung der Darmgesundheit sowie zur Bekämpfung metabolischer Erkrankungen.
 
Quellenverzeichnis

  • Bäckhed F., Roswall J., Peng Y., Feng Q., Jia H., Kovatcheva-Datchary P., & Backhed K. (2015). "Dynamics and stabilization of the human gut microbiome." Nature.
  • Cani P.D., Van De Wiele T., Ouwerkerk J.P., Verbeke K., & Possemiers S. (2009). "Changes in gut microbiota control inflammation in obese mice through a mechanism involving GLP-2-driven improvement of gut permeability." Diabetes.
  • Derrien M., Belzer C., & de Vos W.M. (2017). "Accurate genome-scale reconstruction of Akkermansia muciniphila metabolic pathways." Microbiome.
  • Li J.V., Ashrafian H., Humbert L.; et al. (2020). "Metabolic surgery profoundly influences the gut microbiome of severely obese patients." Obesity Surgery.
  • Müller (2020)." "The role of gut microbiota in obesity and diabetes: an update." Frontiers in Microbiology.
  • Van Hul M.J.E.D.M.V.C.S.G.V.A.V.L.O.H.G.J.K.R.L.P.N.W.V.N.V.I.L.(2021)." "Gut microbiota-derived metabolites and their effects on host metabolism: Implications for health and disease." Current Opinion in Clinical Nutrition and Metabolic Care.
  • Zhang X.F.; Yu X.; Wang Y.; Zhang Q.; Liu Z.; Yang H.; Wu H.; Xu W.; Zhou D.(2019)." "Gut microbiome analysis revealed that Akkermansia is related to obesity and type 2 diabetes mellitus." Microbial Pathogenesis.
  • Zheng D.; Zhang R.; Chen S.; Wang G.(2021)." "Gut microbiota's effect on brain function: From physiology to pathology." Frontiers in Cellular Neuroscience.

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